Annie träumt davon, Bildung auch in schwierigen Zeiten zugänglich zu machen. Im Interview erzählt sie, wie sie bei Crescenda den Mut fand, ihre Idee für ein E-Learning-Projekt zu entwickeln – und warum ihr Engagement weit über die Schweiz hinausreicht.
Wie bist du zu Crescenda gekommen?
Ich entdeckte Crescenda in einer schwierigen Phase meines Lebens, als meine Gesundheit aufgrund der anspruchsvollen Natur meiner Arbeit zu leiden begann. Ich stand vor einer entscheidenden Wahl: schnell eine Lösung zu finden oder eine berufliche Neuorientierung in Betracht zu ziehen. Doch die Frage blieb, in welche Richtung ich mich neu orientieren sollte. Welche Spezialisierung sollte ich wählen und mit welchen Qualifikationen?
Wir befanden uns mitten in der COVID-19-Pandemie, einer Zeit, die von großer Unsicherheit für alle geprägt war. Angestellte, Arbeitgeber und Unternehmen standen alle vor großen Herausforderungen.
Nachdem ich kurz mit einer Freundin über meine beruflichen Sorgen gesprochen hatte, haben wir mehrere Optionen in Erwägung gezogen, und die Idee, mich selbstständig zu machen, erwies sich als die beste. Sie erzählte mir dann von der Erfahrung einer ihrer Kolleginnen, die dank der Unterstützung von Crescenda, einer Organisation, die dabei hilft, sich selbstständig zu machen, erfolgreich durchgestartet ist. Nachdem ich die notwendigen Informationen gesammelt hatte, entschied ich mich, diesen Weg zu gehen, und so kam ich zu Crescenda und konnte mein Projekt verwirklichen.
Was waren deine ersten Schritte?
Meine ersten Schritte bestanden darin, sicherzustellen, dass die Wahl am Gründungsprogramm teilzunehmen sinnvoll war und zu verstehen, was dafür erforderlich ist. Ich nahm an einem Modul teil, um mein Niveau in der deutschen Sprache und im Verständnis zu beurteilen, und danach konnte ich anfangen.
Welche Erfahrungen hast du während des Gründungprogramm gemacht?
Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich die Interaktion mit allen Dozent:innen sehr geschätzt, sowohl im Präsenzunterricht als auch online. Der Austausch zwischen uns Teilnehmerinnen und dem pädagogischen Team hat mir Mut gemacht, an das zu glauben, was ich tat. Ich habe eine massgeschneiderte Betreuung erhalten, genau das, was ich mir gewünscht hatte. Ich möchte auch die Geduld unserer Dozent:innen hervorheben, die sich bemühten, uns zu verstehen und zu motivieren, was einfach grossartig war.
Welche Geschäftsidee wolltest du während des Gründungsprogramm umsetzen?
Ich hatte geplant, im Bereich E-Learning tätig zu werden. Diese Geschäftsidee zielte darauf ab, die Lücken im Bildungssystem zu schliessen, das im Falle eines Lockdowns mit wenigen Lösungen konfrontiert ist. Ich sah darin eine sehr bedeutende Chance für die Demokratische Republik Kongo, indem ich ein Modell vorschlug, das bereits in Industrieländern existierte. Mein Ziel war es, eine kontinuierliche pädagogische Betreuung für Schüler:innen, Eltern, Ausbildner:innen und sogar für das Bildungssystem selbst zu gewährleisten.
Ist dein Projekt gut vorangekommen?
Ich würde sagen, dass das Projekt zu 80 % gut vorangekommen ist, wenn man die erste und zweite Phase berücksichtigt, die darin bestanden, das Produkt in all seinen Aspekten zu testen. Es ist wichtig zu wissen, dass dieses Projekt komplex ist, da ich versuche, alle Schüler:innen zu erreichen, wo auch immer sie sich befinden. Die Schwierigkeiten sind beträchtlich, die auffälligsten sind der Zugang zu Strom und Internet. Das hat mich dazu gebracht, einige Aspekte neu zu überdenken, wie zum Beispiel die Arbeit im Offline-Modus, die Ausbildung der Ausbildner:innen und die Unterstützung des Projekts selbst. Dafür musste ich ein Kompetenzteam mobilisieren, um das Projekt auf mehreren Ebenen zu unterstützen: finanziell, technisch und pädagogisch. Dieses Team wurde innerhalb einer Organisation namens "Zusammen für Afrika" mit Sitz in Luzern gebildet. Wir suchen immer noch nach qualifizierten Personen für dieses Projekt, da es sehr umfangreich ist.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Meine Pläne für die Zukunft beinhalten eine Ausbildung in Informatik und E-Learning, um die Dinge besser zu verstehen und vorantreiben zu können.
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