Sine kam über einen Flyer zu Crescenda und fand dort nicht nur Orientierung für ihre Gründungsidee, sondern auch einen sicheren Raum zum Wachsen. Heute arbeitet sie im Personalbereich, engagiert sich politisch und setzt sich für mehr Mitsprache für Menschen ohne Stimmrecht ein.
Wie bist du auf Crescenda aufmerksam geworden und was waren deine ersten Schritte?
Von meinem Mann habe ich einen Flyer von Crescenda weitergeleitet bekommen. Daraufhin habe ich Kontakt aufgenommen, um mehr über das Gründungsprogramm zu erfahren. Nach einem ersten Gespräch habe ich mich anschliessend für das Gründungprogramm angemeldet.
Welche Erfahrungen hast du mit Crescenda gemacht und wie konnte dich Crescenda konkret unterstützen?
Im Gründungprogramm habe ich gelernt, wie ich vorgehen muss, um die geeignete Organisationsform für meine Firma auszuwählen und diese konkret zu gründen.
Zudem konnte ich meine Deutschkenntnisse verbessern. Durch die regelmässige Kommunikation auf Deutsch, sowohl mündlich als auch schriftlich, konnte ich meine Sprachfähigkeiten erheblich verbessern. Die Fehlerkultur bei Crescenda ermutigte mich, mich auf Deutsch auszudrücken und meine Fehler als Chance wahrzunehmen.
Diese positive Sicht auf eine Fehlerkultur erlaubte es mir, Neues auszuprobieren und mich einzubringen, ohne Angst haben zu müssen, ausgelacht oder als nicht kompetent wahrgenommen zu werden. In diesem Sinne stellt Crescenda einen sicheren Raum ("Safe Space") für Frauen mit Migrationserfahrung dar.
Die Zusammenarbeit mit anderen teilnehmer:innen, Dozent:innen und Kund:innen ermöglichte mir wertvolle Kontakte zu knüpfen. Ich habe viel aus deren Erfahrungen gelernt, was mir bei meinen weiteren Schritten sehr geholfen hat.
Dank Crescenda habe ich ausserdem meine erste konkrete Erfahrung auf dem Schweizer Arbeitsmarkt gemacht und den Umgang mit Behörden gelernt. Diese Erfahrungen waren für meine spätere Arbeitssuche äusserst wertvoll und haben mir geholfen, mich besser auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren und mit den Behörden umzugehen.
Wo stehst du heute und wie sehen deine Pläne aus?
Bis Ende August 2024 arbeite ich weiterhin als HR Business Partner im Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt. Anschliessend werde ich eine neue Herausforderung am Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen antreten.
Was bereitet dir bei deiner Arbeit am meisten Freude?
Seit meinem Weggang von Crescenda arbeite ich im Personalbereich und bin sehr zufrieden. Die HR-Arbeit ist vielfältig und abwechslungsreich, was den Arbeitsalltag interessant und dynamisch macht. Jeden Tag habe ich die Möglichkeit, eine positive Arbeitskultur zu fördern, indem ich Mitarbeiter:innen in schwierigen Situationen unterstütze und Lösungsansätze für Konflikte anbiete.
Für mich ist es besonders erfüllend zu sehen, wie Mitarbeiter:innen durch gezielte Massnahmen sich weiterentwickeln und ihre Karriereziele erreichen. Auch das Suchen und Einstellen der richtigen Talente ist für mich eine spannende und befriedigende Aufgabe. Dabei kann ich die Führungskräfte zu mehr Inklusion ermutigen.
Hat sich für dich in punkto Migration seit du in der Schweiz Fuss gefasst hast etwas verändert?
Nicht wirklich. Aus diesem Grund habe ich mit Freunden einen Verein gegründet, der die politische Partizipation der migrantischen Bevölkerung beider Basel fördert. Alle zwei Jahre organisieren wir eine parlamentarische Session im Grossratssaal, bei der die Anliegen der Migrationsbevölkerung thematisiert, diskutiert und an die Politik weitergegeben werden.
Was sind deine Träume?
Ich wünsche mir mehr Mitwirkungsmöglichkeiten für Menschen, die in Basel Steuern zahlen, insbesondere für diejenigen ohne Stimm- und Wahlrecht.