Hivin kam durch eine Empfehlung zum Gründungsprogramm von Crescenda. Dort fand sie Unterstützung für ihre Idee und einen Ort, an dem sie sich willkommen fühlte. Heute blickt sie mit Zuversicht nach vorne. Ihr Ziel: syrische Süssigkeiten unter eigenem Namen produzieren und andere Frauen auf ihrem Weg stärken.
Wie bist du auf das Angebot von Crescenda aufmerksam geworden und was dich motiviert, das Gründungsprogramm zu besuchen?
Seit meiner Ankunft in der Schweiz war ich stets bestrebt, schnell die deutsche Sprache zu lernen. Durch das Rote Kreuz traf ich eine ehrenamtliche Helferin, mit der ich gemeinsam Deutsch sprach. Sie riet mir, an einem Treffen teilzunehmen, bei dem Menschen aus der Schweiz helfen, Aufgaben zu lösen und Dokumente zu übersetzen. Jeden Freitag ging ich dorthin, wir haben zusammen gekocht und lachten. Dort erzählte mir eine der Teilnehmerinnen von Crescenda und welche Unterstützung der Verein für Frauen mit Migrationserfahrung bietet und wie ich mein eigenes Projekt starten könne.
Gab es bestimmte Momente im Kurs, die für dich besonders prägend waren?
Mein eigenes Projekt war für mich der richtige Weg, da ich die deutsche Sprache nicht gut beherrschte und auch aus anderen Gründen. Ein weiterer Grund war, dass ich nicht hören wollte, dass mein Abschluss nicht anerkannt würde oder dass meine Fähigkeiten nicht ausreichten.
Wie wichtig ist es für dich, ein Netzwerk von Gleichgesinnten zu haben, und wie hat das Programm dazu beigetragen?
Ich habe Frauen aus vielen Ländern getroffen, jede von hat ihre eigenen Geschichten, einige traurig und andere säen in uns Zuversicht und Entschlossenheit, voranzukommen, egal wie gross die Herausforderungen sein mögen. Ich habe in diesem Kurs viel gelernt, unter anderem, wie ich anfangen soll und wo ich anfangen soll, wie ich Beziehungen mit meiner Umgebung aufbauen kann, wie ich mein Projekt auf die Weise, die die Menschen bevorzugen, verbreiten kann und viele Dinge, die ich vorher überhaupt nicht kannte.
Was ist deines Erachtens der grösste Nutzen von Crescenda?
Der grösste Vorteil, den ich in diesem Kurs sehe, ist, dass Träume verwirklicht werden können und dass Schwierigkeiten durch Zusammenarbeit gelöst werden können. Die Menschen, die für diese Organisation ausgewählt wurden, arbeiten nicht für das Geld, sondern um Glück in die Herzen von Frauen zu pflanzen, die zu Beginn ihrer Ankunft in diesem Land nur Dunkelheit sehen. Ich habe die ersten Schritte unternommen, um den Arbeitsmarkt in der Schweiz kennenzulernen und habe meinen ersten Job im Bistrot der Organisation bekommen. Dies war die erste Herausforderung.
Wo stehst du jetzt?
Dank Cresenda und den Menschen, die dort arbeiten, bin ich jetzt eine starke Frau, wie ich es in meinem Heimatland war, selbstständig und in der Lage, das Leben trotz aller Schwierigkeiten zu meistern. Mein Bekanntenkreis hat sich erweitert und sie sind immer noch in Kontakt mit mir. Ich bin mir sicher, dass ich jederzeit Unterstützung von Cresenda bekommen kann, wenn ich sie aus irgendeinem Grund brauche. Sie sind bereit, mit aller Kraft zu begleiten und fördern. Jetzt fühle ich mich beruhigt, weil ich eine Unterstützung habe, auf die ich im Notfall zählen kann.
Wo siehst du dich in den nächsten fünf Jahren? Welche Ziele hast du für deine Zukunft?
In fünf Jahren sehe ich mich selbst, wie ich diese syrischen Süssigkeiten unter meinem eigenen Namen herstelle, und jeder kann sie im Supermarkt finden. Dann werde ich dankbar und stolz auf meine Leistungen sein, weil ich dann die Brücke sein könnte, die das, was Cresenda begonnen hat, fortsetzt. Ich werde an der Seite der anderen Frauen stehen, die noch nicht die Gelegenheit hatten, ihre Träume zu verwirklichen, und sie können mit mir an meinem Projekt arbeiten. Ich verspreche ihnen, dass ich ihnen genauso zur Seite stehen werde, wie Cresenda
Mitwirken