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Eine Verbindung zwischen Kenia und der Schweiz

Lilian Njoki

Lilian Njoki, die gemeinsam mit Hakima Kurdi den Jubiläumsanlass moderiert hat, hat letztes Jahr Raha Collections gegründet, ein Projekt, mit welchem sie sich aktiv für eine indirekte Entwicklungshilfe in ihrem Heimatland Kenia einsetzt. 2015 absolvierte Lilian das Gründungsprogramm bei Crescenda und war zuerst als Eventmanagerin und als Fitnesscoach tätig, bevor sie sich als Mental Health Coach selbstständig gemacht hat.

Wie bist du auf Crescenda aufmerksam geworden?
Durch eine Freundin von mir, Lucie, die ebenfalls aus Kenia stammt. Sie hat am Gründungsprogamm von Crescenda teilgenommen und hat Swahili unterrichtet. So habe ich im Jahr 2015 den Weg zu Crescenda gefunden. 

Wie waren deine Erfahrungen im Gründungprogramm?
Es war sehr interessant und schön. Für mich war es besonders beeindruckend, dass trotz der vielen unterschiedlichen Kulturen, den verschiedenen Mentalitäten und der unterschiedlichen Sprachkenntnisse alle das gleiche Ziel hatten und alle nur eines wollten. Alle haben sich gegenseitig unterstützt. Bei Crescenda habe ich gelernt, die Gemeinsamkeiten zu sehen und Menschen nicht zu schubladisieren, sondern ohne Vorurteile auf andere zuzugehen. Im Gründungprogramm habe ich die Erfahrung gemacht, dass wir am Ende alle ähnlich sind. Ich pflege heute noch mit vielen aus meinem Jahrgang regelmässig den Kontakt. 

Welche Geschäftsidee wolltest du im Gründungprogramm  verwirklichen?
Ich wollte ein Unternehmen in den Bereichen Fitness und Mental Coaching realisieren, denn ich hatte bereits die Fitness Instruktorin Ausbildung. Andererseits wollte ich gerne etwas in der Eventbranche machen, da ich hatte ebenfalls eine Ausbildung im Event Marketing absolviert hatte. In Kenia hatte ich eine Ausbildung im Bereich Hotelfach begonnen, aber noch nicht beendet. Ich war 18 ½ Jahre alt als ich in die Schweiz kam und wollte eigentlich die Ausbildung weiterverfolgen, aber diese war hier nicht anerkannt und ich hätte nochmals von vorne beginnen müssen. Meine Geschäftsidee, die Fitness und Mental Coach verbindet, hat sich sehr gut entwickelt und konnte ich auch gut mit meiner Rolle als Alleinerziehende von zwei Töchtern vereinbaren. Ich war immer teils selbstständig und hatte zugleich in Fitness Studios gearbeitet oder im Schwimmbad in Liestal, wo ich als Erste Aqua Cycling unterrichtet habe. Alles lief gut bis zu dem Zeitpunkt als Covid kam. Durch die Pandemie habe ich mich mehr auf Mental Coaching fokussiert, weil ich dies online anbieten konnte. Hier habe ich mir neben Fitness zusätzlich ein Geschäftsfeld aufgebaut. Ich habe auch zu mir gefunden und viel über mich selbst gelernt. Seit 16 Jahren meditiere ich jeden Morgen, denn als Mental Coach möchte ich als Beispiel vorangehen. So habe ich die Ruhe in mir gefunden und fühle mich angekommen. 

Was bedeutet dir deine Selbstständigkeit? Hattest du auch mal Zweifel?
Ja, das ist normal, wenn man selbstständig ist. Ich habe aber bewusst immer irgendwo gearbeitet, als festes Standbein, das hat mich beruhigt. Es ist auch nicht ganz einfach in der Schweiz selbstständig zu sein, da es hier auch sehr viele Coaches gibt.  

Was wünschst du dir für die Zukunft?
Ein sehr grosser Traum ist sicherlich meine neue Berufung: Frauen miteinander zu verbinden und vor allem alleinerziehende Frauen unterstützen, denn auch ich war immer alleinerziehend. Mit meinem Unternehmen möchte ich gerne eine Verbindung zwischen der Schweiz und Kenia herstellen. Ich designe Schmuck und Accessoires, die von alleinerziehenden Frauen in Kenia als Einzelstücke hergestellt werden. Durch diese Unterstützung können die Kinder zur Schule gehen. Ich möchte bei diesem Projekt gerne enger mit Crescenda zusammenarbeiten, denn jede Frau, welche zu Crescenda kommt, hat eine eigene Idee, ihre eigene Vision. Deshalb liegt mir dieses Projekt in Kollaboration mit Crescenda sehr am Herzen. Es geht darum, dass wir entdecken, was wir Frauen können. 

Möchtest du abschliessend zu Crescenda etwas sagen?
Ich bin so dankbar, dass ich Crescenda entdeckt habe und das Gründungsprogramm absolvieren konnte. Ohne Crescenda würde ich heute nicht dort sein, wo ich bin –beruflich wie auch persönlich. Früher war ich auch sehr schüchtern, durch Crescenda habe ich meine Auftrittskompetenz verbessert und traue mich nun für meine Botschaften einzustehen.  Ausserdem habe ich bei Crescenda Toleranz gelernt: so unterschiedlich unsere Kulturen und Mentalitäten auch sein mögen – wir sind alle Menschen.